22.1.2016
Information im Internet, Kauf im Geschäft
Gerade im Badezimmersegment grollen Fachhandwerk und -handel der Billigkonkurrenz aus dem Internet. Viele Installateure klagen über Kunden, die ihnen die frisch gekaufte Billigarmatur einfach in die Hand drücken und sie so vom Fachhandwerker zum bloßen Monteur degradieren. Doch eine aktuelle Erhebung der USP Marketing Consultancy zeigt: Zwar kaufen viele deutsche Privathaushalte das Material für ihre Renovierungs- und Reparaturarbeiten im Badezimmer zum größten Teil selbst. Online-Käufe sind jedoch immer noch deutlich seltener als befürchtet. Und auch den berüchtigten Schnäppchenjäger, der im Geschäft dreist die Beratung abgreift, bevor er zu Hause am PC bestellt, gibt es im Badsegment selten, in der Regel ist es sogar umgekehrt.
Auf der Basis von 2.200 monatlichen Befragungen von Verbrauchern in 11 europäischen Ländern gibt die USP Marketing Consultancy vier Mal im Jahr den europäischen Heimwerker- und Renovierungsmonitor heraus. Die Ergebnisse für das deutsche Badsegment aus dem 3. Quartal 2015 sind aufschlussreich, was das Einkaufsverhalten angeht.
Danach hat nur ein Fünftel der befragten deutschen Heimwerker und Modernisierer, die zwischen dem 3. Quartal 2014 und dem 3. Quartal 2015 kleinere oder größere Renovierungsarbeiten im Badezimmer in Angriff nahmen, die Produkte über einen Fachhandwerker bezogen. Mit 39 Prozent hatte der Baumarkt den größten Anteil an den Einkäufen, weit vor Online-Shops (14 Prozent) und Badezimmerfachgeschäften für Endverbraucher (10 Prozent).
Das Internet ist als Einkaufsort offenbar weniger wichtig, als Informationsquelle dagegen schon: 43 Prozent der Badezimmer-Renovierer, die ihr Bad rundum erneuert haben, haben zuvor Produktrecherchen über das Internet betrieben. Bei den Teilrenovierern hat sich immerhin ein Drittel (34 Prozent) online über Badezimmerprodukte informiert.
Außerdem gab fast jeder zweite Verbraucher an, sich erst vor Ort im Geschäft endgültig für eine bestimmte Marke entschieden zu haben. Der Handel, egal ob Fach- oder Baumarkt, ist demnach also weiterhin gut beraten, auf Serviceleistungen vor Ort wie Produktberatung zu setzen. (Quelle: Bauinfoconsult)