13.4.2016
Viele Fördertöpfe, aber kein Durchblick
Energiespar-Modernisierer nehmen jedes Jahr rund 100 Millionen Euro an staatlicher Förderung nicht in Anspruch. Ein Grund kann sein: Die unübersichtliche Vielzahl an Vorschriften, Zuschüssen und Darlehen führt häufig zu einer Überforderung. Neue Informationsdienste verschaffen nun aber einen besseren Durchblick – und damit auch mehr Fördergeld.
Die deutsche Energieeinsparverordnung (EnEV) setzt ehrgeizige Ziele für die Steigerung der Energieeffizienz. Allerdings stehen sanierungswillige Hausbesitzer einer komplizierten Fördersituation gegenüber: Bund und Länder haben insgesamt 500 Förderungen im Repertoire, weitere 5 500 werden je nach Wohnort von Kommunen und Energieversorgern angeboten. Erschwerend kommt hinzu, dass einige Förderprogramme kombinierbar sind, andere einander ausschließen. Die Folge: Viele Hausbesitzer unterlassen überfällige Maßnahmen, was Förderprogramme ad absurdum führt und den Sanierungsstau vergrößert. Und wer sich fürs Investieren entscheidet, schöpft die Fördertöpfe oft nicht optimal aus.
Online-Datenbanken können wichtige Anhaltspunkte zu Förderansprüchen liefern, garantieren jedoch keine tagesaktuellen, vollständigen und kombinierbaren Resultate. Spezielle Förder-Services dagegen umfassen persönliche Beratung zu den Kombinationsmöglichkeiten, Recherche regionaler Förderquellen und das Ausfüllen der Anträge. „Mit einer gut aufgestellten Förderung können Modernisierer mehrere Tausend Euro sparen“, betont Bernd Neuborn von der BHW Bausparkasse. „Interessierte sollten Handwerksunternehmen nach Förder-Services fragen oder Anbieter im Internet ermitteln.“
Eine sorgfältige Recherche lohnt sich definitiv. Auch 2016 werden Modernisierer, die investieren, unterstützt: Der Bund stellt seit dem 1. Januar im Anreizprogramm Energieeffizienz insgesamt 165 Millionen Euro bereit, zum Beispiel für den Heizungstausch oder den Einbau einer neuen Lüftungsanlage.