28.4.2016
Bauindustrie unbeeindruckt von TTIP
Mindestens 35 000 Menschen demonstrierten zu Beginn der Hannover Messe gegen das Freihandelsabkommen TTIP. Sie befürchten einen Preisverfall in der Landwirtschaft, sinkende Standards bei Lebensmittelqualität und Verbraucherschutz sowie eine Vergrößerung der Ungleichheit in der Welt. Wie aber schätzen die deutschen Produzenten von Bau-, Ausstattungs- und Einrichtungsprodukten die Bedeutung der vergrößerten Freihandelszone für ihr Unternehmen ein? Einer Studie der Heinze Marktforschung sollte Aufschluss geben.
Der Export in die USA würde erleichtert, zugleich gäbe es vermehrte US-Konkurrenz auf dem europäischen Markt. Im Rahmen des quartalsweise untersuchten Baukonjunktur-Klimas stieß die Heinze Marktforschung dazu auf ein ernüchterndes Ergebnis: Zwei Drittel der Befragten gaben an, nur geringe oder gar keine Auswirkungen von TTIP zu erwarten. Lediglich 7 Prozent messen dem Abkommen eine große Bedeutung bei.

© Heinze GmbH
Welche Bedeutung hat die Einführung des Freihandelsabkommens "TTIP" für Ihr Unternehmen?
In der Rangliste verschiedener untersuchter Rahmenbedingungen landete das Thema damit nur auf dem vorletzten Platz. Viel mehr beschäftigen sich die Unternehmen dagegen mit dem Fachkräfte-Mangel sowohl im eigenen Unternehmen sowie auf Seiten der Bauausführenden. Auch Themen wie die Auswirkungen der Flüchtlingskrise und die Umsetzung neuer Energiestandards werden momentan als relevanter eingestuft.
Insgesamt ist die Stimmung unter den Herstellern aber sehr gut: Die Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage sowie die Aussichten auf das zweite Quartal erreichten einen neuen Höhepunkt. Die positive Stimmung äußert sich unter anderem in einer wachsenden Investitionsbereitschaft in den Bereichen Personal, Produktionskapazität und Verwaltungsgebäude.